Im Landshut der Jahrhundertwende erlernt der junge Alois Pöschl den Beruf des Kaufmanns. Mit dem Fahrrad ist Alois Pöschl als Verkäufer in ganz Bayern unterwegs und bringt neben Kurzwaren auch Schnupftabak an den Mann. Am 24. Dezember 1902 setzt er schließlich trotz gering verfügbarer finanzieller Mittel seine Geschäftsidee vom eigenen Schnupftabak-Vertrieb in die Tat um. Er gründet zusammen mit seinem Kompagnon Max Ebenherr, welcher aber schon bald wieder ausschied, die „Brasiltabakfabrik A. Pöschl & Cie.“. Mit den wenigen Geräten, die anfangs zur Verfügung stehen, konzentriert sich Pöschl auf die Produktion und den Verkauf von „Schmalzler“-Schnupftabak. Nur durch Ausdauer, Fleiß und dem Bestreben nach bester Produktqualität kann sich das kleine Unternehmen erfolgreich gegen die übermächtige Konkurrenz der etablierten Schmalzlerfabrikanten in Landshut behaupten. Schon damals kam dem noch heute gültigen Leitsatz „Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt“ aller größte Bedeutung zu.
Inflation und Währungsreform von 1923 rauben Alois Pöschl nicht den Unternehmermut, vielmehr wagt er eine Erweiterung der Produktpalette um den „Schneeling“, einem tabakfreien Schnupfpulver, und einen Schmalzler mit natürlichen Fruchtnoten, der bis heute unter dem Markennamen „Doppelaroma“ sehr beliebt ist. Zur Absatzsteigerung werden zudem fünf Handlungsreisende engagiert, die zunächst - wie schon der Firmengründer selbst - per Fahrrad und später per Automobil die Schnupftabak-Produkte zum Verkauf bringen. Diese Absatzstrategie verschafft dem Familienunternehmen erhebliche Umsatzgewinne und veranlasst Pöschl zur Erweiterung seiner Produktionsgebäude.
Die beiden Söhne Wilhelm und Alois Pöschl junior treten 1935 in das Unternehmen ein. Gemeinsam mit den Eltern können sie die Firma, die ab 1936 in eine offene Handelgesellschaft umgewandelt wird, vor dem Untergang in den Wirren und Schrecken des 2. Weltkrieges bewahren. Nach Kriegsende 1945 fehlen jedoch Rohstoffe für die Wiederaufnahme der Produktion. Nur durch geschickte Verhandlungen mit den amerikanischen und französischen Besatzungsmächten kann Alois Pöschl junior notwendige Rohstoffe wie Rohtabak, Zuckerrübenmelasse und Weiß- oder Rapsöl für die Produktion beschaffen. Ebenso wurden bei den Bombenangriffen Teile des Firmengebäudes beschädigt, für deren Wiederherstellung Alois Pöschl junior nur mit viel Geschick die schwer beschaffbaren Baumaterialien aufbringen kann. Erst nach und nach kehren einige Mitarbeiter wieder aus dem Krieg zurück und die Produktion kann langsam wieder beginnen.